Abteilung Islamwissenschaft

Studium
 

Islamwissenschaft wird in Heidelberg als bekenntnisneutrale, historische Kultur- und Regionalwissenschaft auf philologischer Grundlage betrieben. Sie verbindet die gründliche Kenntnis des Arabischen und Türkischen sowie des Persischen mit geschichtlich fundiertem Wissen über den islamisch geprägten Vorderen Orient und unterschiedlichen Ansätzen der Geistes- und Gesellschaftswissenschaften. Sie befaßt sich mit den Kulturen und Gesellschaften Nordafrikas, Vorderasiens und Südosteuropas, in denen diese Sprachen verwendet wurden und werden, wobei der Schwerpunkt auf der Neuzeit liegt.

Fachschwerpunkte

Die Abteilung Islamwissenschaft des Seminars für Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients umfasst zwei fachliche Schwerpunkte:

Geschichte des Vorderen Orients in der Neuzeit und Osmanistik

Die erste Professur (Henning Sievert) befasst sich mit Kultur, Politik und Gesellschaft Vorderasiens, Nordafrikas und Südosteuropas vom 15. bis zum 20. Jahrhundert. Der Schwerpunkt liegt damit auf dem Osmanischen Reich: die philologische Grundlage bilden osmanisch-türkische, arabische und persische Quellentexte. Die Professur betreut zudem die Sprachbereiche Türkisch und Persisch.

Arbeitsschwerpunkte sind:

  • Kulturgeschichte des Politischen
  • Soziale Netzwerke und Mikropolitik
  • Begriffsgeschichte und Historische Semantik
  • Handschriftenkunde und Paläographie
  • Bildung und Buchkultur
  • Imperien und Kolonialismus
  • Fremd- und Selbstrepräsentationen
  • Türkische und arabische Literatur der Vormoderne
  • Pluralität im Übergang von vormodernen zu modernen Gesellschaften
Islamische Religion und Gelehrsamkeit

Das Arbeitsgebiet der zweiten Professur (Prof.  Dr. Anna Kollatz) umfasst islamische Religion und Gelehrsamkeit aus nicht bekenntnisgebundener Perspektive und auf Grundlage arabischer Quellentexte. Dementsprechend betreut die Professur außerdem den Sprachbereich des Arabischen.

Arbeitsschwerpunkte sind:

  • ‚Vormoderne‘ und frühneuzeitliche islamische Historiographie und weitere narrative Quellen: Arabisch und Persisch
  • Das Mamluken-Sultanat von Kairo
  • Das Mogulreich und der Islam im frühneuzeitlichen Südasien bis zum Übergang in die Kolonialzeit
  • Narrative Repräsentationen und das Zusammenspiel von Text und Bild: Karikaturen
  • Sozialgeschichte: Figuration und Repräsentation von sozialen Gruppen (Eliten und Subalterne)
Zuletzt bearbeitet von: E-Mail
Letzte Änderung: 06.03.2024
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